Done

„Definition of done“ werden im Scrum die Kriterien genannt, die eine Aufgabe als erledigt erklären. Wann genau ist etwas done?

Das ist eine gute und fürs Üben ungewöhnliche Frage. Zumindest ich dachte beim Üben bisher nicht daran mir diese Frage zu beantworten. Aber sie ist clever und nützlich. Also: Wann ist eine Stelle in einem Stück done? Wann ist sie fertig? Also fix und fertig? So fertig, dass man sie nie mehr üben muss?

Völlig neue Art zu denken. Ich habe begonnen mich damit auseinanderzusetzen und übe nun jede Stelle für sich viel intensiver, von mehreren Seiten, langsamer und umfassender. Mein Ziel ist immer, die Stelle 10 % schneller spielen zu können als die Endgeschwindigekit. Und nicht irgendwie durchgenudelt, sondern ruhig und entspannt, sodass es mir möglich ist dabei noch Musik zu machen. Nur wenn ich ruhig bin, kann ich musizieren.

Dabei begleite ich mich vom Schneckentempo bis zur Zielgeschwindigkeit und nehme mir ganz viel Raum, alles ganz genau zu bearbeiten, über nichts drüber zu schludern oder etwas zu übergehen. Ich tauche in die Musik ein, weil ich präzise bin und mir nichts durchgehen lasse. Ich versuche sie zu begreifen, sie hervorzuholen, indem ich genau arbeite.

Das Resultat ist, dass ich nun endlose Zeit brauche für eine Stelle und noch am abwarten bin, wann die Ernte wohl kommt oder ob sie überhaupt kommt. Doch tatsächlich: Heute hatte ich ein tolles Erlebnis. Ich hab ein Stück vom Blatt gespielt, das ich vor drei Wochen das erste Mal vom Blatt spielte. Geübt habe ich nur die ersten acht Takte. Und die sind nicht mal ganz done, weil da noch eine Stelle hakelig ist, die ich nochmal gesondert anschaun muss. Aber…mein Blattspiel war phänomenal gut. Das ganze Stück kam mir um Vieles einfacher vor. Ich hatte jede Menge Energie bei der Aktion und hab mich wahnsinnig gefreut, dass sich der Weg, den ich grade einschlage auszahlt. Cool!