Emanzipation vom Tomatenmove (TOM-01)

Mehrmals wurde ich bei Vorträgen schon gefragt, ob ich denn vorhabe diesen komischen Tomatenmove mein ganzes Leben durchzuziehen. Vermutlich weil meine Aussage, dass ich ihn bereits mehrere Jahre mache, ein gewisses Erstaunen hinterließ. Meine Antwort darauf war immer, dass ich darauf hinarbeite, dass ich den Move nicht mehr brauche, dass ich ihn so integriert habe, dass es mir nichts mehr bringt ihn zu trainieren. Im Auditorium machte sich dann immer Erleichterung breit, wenngleich ich aber nie wusste wie lange das noch dauern würde, bis dieser Puntk kommt, geschweige dem, ob er in diesem Leben überhaupt noch kommt. Dieses Detail ließ ich meist aus zu erwähnen.

Und Obwohl ich davon kein Bild hatte, wie das denn aussehen würde, wenn man sich über den Tomatenmove hinaus entwickelt hat, bin ich nun mittendrin. Ich mache Tomaten und stelle mir keinen Timer mehr. Es ist egal geworden, ob ich den Timer stelle oder nicht. Ich habe nichts dagegen ihn zu stellen. Es hat einfach nur keinen Sinn mehr, und dann lasse ich es. Ich weiß ziemlich genau, wann 25 Minuten rum sind und ich weiß, wann meine Konzentration nachlässt und ich eine Pause brauche. Das dauert meist 10 Minuten länger und meist mach ich auch 10 Minuten länger. Ich mache so lange bis ich merke, dass ich mit meiner Trainingseinheit durch bin, ich satt geworden bin und pausieren jetzt mehr bringt als weitermachen. Meine Zeile erreiche ich oder nicht. Das ist nicht wesentlich, sondern das Gefühl eine kleine Einheit trainiert zu haben, die mich weiterbringt. so fühlt sich das also an und hoppla ist das dann jetzt auch schnell gegangen mit der Emanzipation.

Klug wäre vermutlich mir dafür Raum zu geben und mir nen emanzipierten Tomatenmove auszudenken? Sowas wie: Ich mach eh meine Tomaten ohne Timer und Dokumentation, weil das alles intern läuft und am Abend schreib ich dann auf, was ich tatsächlich gemacht hab an Trainingseinheiten. Wär das was?