Erkenntnisse der letzten Zeit

In den letzen Tagen übe ich täglich, denn ich muss jetzt die Stücke fertig kriegen, auch wenn sie noch Baustelle sind. Ich bräuchte zwar viel mehr Zeit, aber jetzt mache ich einfach andere moves. Sowas wie: „Wie tief muss ich eine Stelle begriffen haben um grade so sicher zu sein?“ Dabei geh ich so tief wie nötig und bleibe so oberflächlich wie möglich, denn Tiefe braucht Zeit, die ich nicht habe. Das schult meine Wahrnehmung aber ungemein. Sich selbst die Antwort auf diese Frage geben zu können fände ich für mich einen enormen Vorteil. Da bin ich ganz am Anfang. Aber es macht trotzdem Spaß.

Ich versuche einen Workflow zu finden wie ich meine Noten benutze. Ich habe sie auf dem Rechner. Von dort kann ich sie aber nicht gut blättern. Ich brauche sie ausgedruckt oder auf dem iPad. Mit dem Fussschalter kann ich das Blättern imitieren. Aber was mache ich mit Nachbesserungen? Ich werde sie nach dem Üben digital einarbeiten und mir zu jedem Üben neue Noten ausdrucken. Das hat zwar was Dekadentes aber auch ne gewisse Wertschätzung, wie ich finde. Oder ich behalte die ausgedruckten Noten bis zum Ende des ersten Konzertes, aber übernehme alle Änderungen trotzdem digital. Ich bin leider noch nicht ganz durchgestiegen mit finale und weiß nicht, ob das Programm alles abbildet, was ich in die Noten zeichnen würde. Das muss ich noch rausfinden.

Und der andere Knackpunkt wie ich schnell Stellen kapieren kann ist auch cool. Wenn ich es nicht in den Kopf reinkriege, dann  muss ich bei der schwierigen stelle einfach nur die Augen schließen. Das ist der Hammer. Ich hatte da eine Übesession, da ging die Stelle plötzlich, nur weil ich die Augen geschlossen hatte. Kaum zu glauben. Ich erhöhe die Anforderung und schwimme voll, aber es geht dann besser. Ich kann bei geschlossen Augen nicht mehr verkrampft mitdenken, sondern muss mich auf andere Facetten konzentrieren. Facetten wie fühlen wo die Tasten sind und einfach musizieren um zu kucken, ob man es schon auswendig kann. Da hab ich genau garnichts mehr unter Kontrolle und es löst sich der Knoten. Ich spiele dann einfach. Und sogar richtig. Das fand ich ziemlich krass. Und noch dazu ist das Gefühl beim blind Spielen einfach schön. Totale Hingabe an die Musik. Fühlt sich an wie wenn nichts mehr zwischen mir und ihr steht.

 

  2 comments for “Erkenntnisse der letzten Zeit

  1. mark
    11. September 2014 at 15:38

    🙂
    Cool.

    Mark

  2. milenko
    11. September 2014 at 22:04

    Witzig 🙂
    Eko

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