Emanzipierter Blick auf Noten

Derzeit übe ich eher altmodisch mit Tempotabelle und erst ganz langsam und dann langsam steigernd. Die ganze Zeit hatte ich immer das Gefühl, dass ich auf wackeligen Beinen stehe, wenn ich so übe. Heute hatte ich ein Erlebnis der dritten Art und jetzt weiß ich auch warum alles so wackelt. Ich hab mir wieder ein par schwierige Stellen rausgepickt und dann den leichten Teil gespielt, von dem ich dachte, dass er eh vom Blatt geht. Pustekuchen. Alles weg. Oh Gott scheiße, ich hab die Zeit nicht mehr den Teil auch noch mit Tempotabelle zu machen. So war das nicht geplant. Das muss doch auch anders gehen, ich weiß, dass der Teil leicht ist. Ich weiß es einfach. Wo hängt es also?

Dann hab ich mich einfach mal drauf eingelassen zu spielen…und zwar das war sinnig ist und nicht das, was da in den Noten steht. Ich hab versucht zu spielen, was sich im Kopf hab und was zu der Tonart passt. Ich hab nicht mehr akribisch Noten vom Blatt abgelesen, sondern war risikofreudig unterwegs. Hauptsache es klingt gut. Scheiß auf richtige Noten. Es war eher eine improvisatorische Haltung. Und leck. Plötzlich spiel ich total richtiger. Also ich mein…ich spiel das, was da steht. Mir sind die Noten wurscht udn plötzlich kommen sie Huckepack udn alles passt. Klar hier und da waren es bisschen andere Noten, aber weiß eh keiner. Ich war auch viel musikalischer unterwegs.

Das war mehr als krass: Dass es da nen Schalter gibt, den man umlegen kann, wenn man mag.

Mal kucken wie ich den Improcharakter jetzt auf meine anderen Stück umsetze, wo ich noch so am Notentext klebe. Das wird spannend.