Unendlich viele Moves

Es ist tatsächlich etwas schwer für mich zu filtern, was ich an Erfahrungsberichten hier in diesen Blog schreiben soll. Fakt ist, wenn ich den Anspruch hätte, über jeden Move zu schreiben, bräuchte ich nichts anderes mehr zu machen. Mein ganzes Leben ist so durchzogen von Moves, dass es so viel Schreibstoff gäbe, wie ich niemals bewältigen könnte. Und überall liegen andere Schwerpunkte, andere Erkenntnisse, andere Herausforderungen. Es gibt Moves an Stellen, an denen es mir richtig weh tut. Dort tue ich mich sackschwer und sehe eigentlich lediglich die Hand vor Augen. Es gibt Moves, die Selbstläufer sind, so richtig Energie freisetzen und großen Schwung erzeugen. Es gibt zig integrierte Moves, die eigentlich keine mehr sind, weil sie Gewohnheit geworden sind. Über solche Moves möchte ich garnicht erst anfangen zu berichten, denn das wäre uferlos. Aber ich kann einen Versuch starten, zu skizzieren, welche Moves gerade aktiv in meinem Leben laufen:

 

  • Da ist die Story Map für unsere Renovierungsarbeiten im Haus. Der Move macht gerade am meisten Spaß. Erst gestern habe ich zwei Stunden lang die Story Map gepflegt und ganz nebenbei eine Aufgabe, die auf einer der Karten stand erledigt. Der Move ist eine Woche alt. Er entwickelt sich alle zwei bis drei Tage weiter und eine Variante des aktuellen Moves löst ihn ab. Die Story Map umfasst jetzt rund 70 Karten, und alle wurden von meinem Mann und mir beschätzt. Sie hängen priorisiert nach einer Kosten-Nutzen-Analyse mit Fibunacci-Zahlen an der Wand. Die Tickets mit wenig Aufwand und hohem Nutzen sind also sofort erkennbar. Ebenso haben wir das erste „Release“ geplant und die Karten bestempelt, die wir noch in den Weihnachtsferien angehen können. Als nächstes werden wir die Verantwortlichkeiten visualisieren, also wer für welche Karte zuständig ist.
  • Neben der großen Story Map hängt eine kleine. Sie wächst gerade. Viel langsamer als ihre große Schwester, aber sie wächst und das empfinde ich schon als großen Erfolg. Es geht hier darum Moves zu finden, wie ich meine Musik auf die Welt bringen kann und Musik als Sprache verstehen lerne. Hier fühlt sich der Weg bis zur Umsetzung der Ideen in der Map viel größer an, denn hier befinde ich mich im totalen Nebel. Aber ich freue mich darüber, dass Ideen für Moves entstehen, denn selbst das ist für mich richtig schwierig.

 

  • Dieser Blogartikel zahlt auf das gleiche Ziel ein und ist ein aktiver Move. Ich möchte Ideen für meine Musik bzw. diese kleine Story Map generieren, indem ich öfter den Status Quo notiere.
  • Dann habe ich hinter mir einen Bücherstapel, der darauf wartet priorisiert zu werden. Die Bücher muss ich für meine Promotion lesen und ich habe kurz vor der Weihnachtspause eine Move-Idee entwickelt, wie ich wieder in die Promotion einsteigen will. Ich möchte die Bücher nacheinander durchforsten und daraus dann alle Informationen ziehen, die ich brauche um einen Text zu schreiben. Die Priorisierung ist deswegen nicht trivial, sondern orientiert sich daran, wo ich als nächstes in der Promotion weiterschreiben möchte und auf welche Fragen ich in den Büchern Antworten suche. Dieser Move ist eine Variante eines Lese-Moves, den ich seit zwei ca. Monate immer wieder trainiere und der bisher einfach noch kein Selbstläufer werden wollte. Mal sehen, wohin ich mit dieser Variante komme.
  • Dann habe ich da noch meinen Weight Watchers Move, den ich jetzt in der dritten Woche mache. Diesen Move variiere ich wöchentlich. Mein Anspruch ist es, beim Abnehmen den Spaß nicht zu verlieren. Ich möchte abnehmen „spielen“. Ich habe mir geschworen, dass ich sofort aufhöre mit Weight Watchers, wenn es keinen Spaß mehr macht. Weil ich aber wirklich gerne ein paar Kilo verlieren möchte, möchte ich nicht damit aufhören, also heißt es für mich, immer dafür zu sorgen, dass genug Spaß vorhanden ist. Dabei muss ich meine Bedürfnisse und persönlichen Schwierigkeiten gut im Auge behalten und gegebenenfalls schnell reagieren.
    Meistens kaufe ich dann Spielmaterial. Im Moment geschieht das wöchentlich aufs Neue. Zuerst hatte ich Spaß mit dem Barcodescanner in der Weight Watchers App. Das ist ein ganz anderes Einkaufen und Essen gewesen, weil man mit neuen Lebensmitteln in Kontakt kommt, die man sonst nie isst.
    Dann habe ich mir einen Fitness-Tracker gekauft, der meine täglichen Schritte und Stockwerke zählt. Das ist cool und ich spiele das Spiel immernoch und gehe sogar mehr zu Fuß als vorher. Spazieren gehen interagiert mit einem anderen Spiel: Pokemon Go. Auch da habe ich einen neuen Move, der heißt: Sammle rund 60 Pokebälle und dann machst du wieder einen großen Pokemon Spaziergang, weil du genug Bälle hast, um Spaß zu haben.
    Die Uhr wurde abgelöst von vielen guten Tees. Ich teste sie gerade alle und mache einen Wettbewerb, welcher der Beste ist. Ich hab dabei meine Liebe zu wiederverwendbaren Coffee-to-go Tassen entdeckt. Da werde ich mir sicher auch noch eine Ladung voll kaufen.
    Ja und das neueste Spiel heißt: Ersetze deine Lieblingslebensmittel, die du wirklich vermisst. In meinem Falle ist das „Monte white“ und ich habe auch schon zwei Ersatzmöglichkeiten gefunden, die wenige Punkte haben. Nächste Woche werde ich sie mir kaufen. In der dritten Woche spüre ich den Verzicht auf bestimmte Dinge besonders stark. Also versuche ich mir eine neue Freiheit zu erlangen, wenn ich damit spiele. Das gibt mir einen Grund noch einmal neue Lebensmittel zu suchen und in meinen Alltag zu integrieren.
  •  Ich habe einen Move am Schreibtisch. Immer wenn ich aufräume, möchte ich etwas grundsätzliches an der Ordnung verbessern. Einiges Dinge habe ich repariert und mir neue Aufbewahrungssysteme zugelegt. Da weiß ich auch schon, was ich als nächstes brauche: eine zweite Stiftebox.
  • Mein Üben am Klavier beinhaltet grade eine Abfolge von Moves mit nur einer Wiederholung. Ich mache eine bestimmte Übung genau einmal und am nächsten Tag mache ich etwas völlig anderes mit dem Stück und so fort. Nach jedem Move stehen mir Ergebnisse zur Verfügung, die mich deutlich besser werden lassen.

Jetzt wird es schon langweilig. Alles voller Moves!

Ich glaube ich höre lieber auf nachzudenken, welche Moves ich gerade noch mache, weil es einfach zu viel wird und mir sonst der Spaß für diesen Text noch verloren geht.

Jeder Move ist für mich ein Spiel. Ständig überlege ich mir neue Spiel-Bewegungen. Es ist kein Problem Spaß zu haben, denn er lauert überall. Im Moment schlafe ich deswegen etwas zu wenig. Es macht zu viel Spaß wach zu sein und ich mache noch weiter, obwohl mir die Augen schon zufallen, weil es so launig …..*schnarch ein* *schnarch aus* *schnarch ein* *schnarch aus*

 

  3 comments for “Unendlich viele Moves

  1. Mark
    3. Januar 2018 at 14:22

    Cooler Text.
    Schön, wenn man die Moves so integriert hat. Schaut aber auch nach ner Menge Druck aus. Vielleicht schaut es aber auch nur so aus.

    • Regina Brandhuber
      3. Januar 2018 at 14:47

      Schaut nur so aus. Ist voll entspannt, sonst könnte ich es nicht aufrecht erhalten :-), außer ich wollte mich kaputt machen.
      Danke für den Kommentar, Mark.

  2. Anne
    15. Februar 2018 at 23:46

    Mir würde in deiner Story-Map noch das Improvisieren fehlen. Das wäre für mich eine Art, Musik als Sprache zu benutzen und gleichzeitig z.B. Tonleitern damit zu üben oder Harmonielehre. Egal, in welcher Stilrichtung. Oder?

    Toll, dass ihr so coole Teamspiele macht zuhause!

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