Das Wort „Move“ ist dem Tanzsport entlehnt. Dort trainiert man einzelne Moves, die dann zu einer ganzen Choreografie zusammen gesetzt werden. Genauso kann jeder zu jeder Zeit einen sinnvollen, kleinen Trainingsschritt machen, um seinen Zielen näher zu kommen. Meistens behindern uns alte Gewohnheiten oder schwierige Rahmenbedingungen unsere Ziele konsequent zu verfolgen. Wir sind unstrukturiert, abgelenkt oder wissen nicht wie es weiter geht. Viel zu oft wollen wir uns am liebsten mit einem Befreiungsschlag aus der Situation katapultieren oder wünschen, dass sich doch bitte endlich dieses oder jenes Hindernis verändern würde.

Oft gibt es aber einen kleinen Schritt der trotzdem getan werden kann. Dieser Schritt muss nicht einmal funktionieren. Ich denke mir etwas aus, was super winzig ist und vielleicht funktionieren könnte. Das ist dann mein Move. Es ist ein kleines Experiment. Eine Hypothese. Vielleicht ist es etwas Verrücktes, oder etwas, was so klein ist, dass ich mir vorher denke, dass das nur ein Tropfen auf den heißen Stein wäre. Wenn ich den Schritt aber dennoch trainiere, überprüfe ich damit, ob meine Hypothese stimmt, und gewinne eine Erfahrung. Selbst wenn mein Move wirklich nicht funktioniert hat, bin ich einen Schritt weiter, weil ich eine Erfahrung gemacht habe, die ich vorher nicht hatte.

Mit Moves kann ich Gewohnheiten trainieren. Es geht nie darum mit etwas aufzuhören, was mich an mir stört, sondern darum, etwas zu finden, was mir noch mehr Freude bringt, als ich jetzt bereits habe. Wenn ich herausfinde, welcher Schritt zu mir passt, ist es einfach diesen Schritt zwei oder dreimal zu gehen, mich daran zu gewöhnen und mir dann vielleicht noch einen neuen Schritt auszudenken, der noch mehr Spaß macht. Und wenn ich am Ende meine Schritte zusammenzähle merke ich, dass ich eine ganz schöne Wegstrecke zurück gelegt habe, ohne vielleicht wirklich ins Schwitzen gekommen zu sein.