Blattspiel

Übermorgen hab ich Konzert. Was hab ich bisher dafür am Klavier verbracht? Heute zweimal 15 min oder so. Ich war so im Mäusemelkenmodus, so mit hach und Gott und blöd…wenn ich nur Zeit hätte zu üben. Dann könnte ich mir nen schönen Wochenplan machen, könnte mein Backlog pflegen. Für sauberes Scrum fehlt jede Menge Infrastruktur in meinem Üben und für die würde Zeit brauchen. Und dann von einem Notfallmodus zum nächsten zu rennen. Heute dieser Vortrag, morgen jener, dann noch eine Bewerbungsfrist und schwupp ist schon wieder übermorgen das nächste Konzert.

Aber anstatt zu schauen, was ich grade brauche und funktionieren könnte, lauf ich der Scrumkarotte hinterher, die ja nicht funktioniert…weil zu wenig Zeit dafür. Mäusemelken. Aber was könnte helfen? Was wäre eine neue Trainingskarte, die ich schreiben könnte, die eben für heute und morgen passen würde? Ganz ehrlich. Keine Ahnung. Üben kann ich eh vergessen, zu wenig Zeit. Das muss vom Blatt gehen. Also üb ich heute Blattspiel. Immer wieder 10 min an den neuen Stücken. Kein Land. Sackschwer. Und klar: totales Risiko. Weil Blattspiel ist nicht irgendwas, was ich besonders gut kann. Im Gegenteil es gehört zu den berüchtigten sieben Siegeln.

Und ich muss zugeben, dass ich zu feige war es bisher anzugehen und drauf zu bauen. Im Grunde gehts mir wie meinen Studenten an der Hochschule, wenn ich ihnen was von Scrum erzähle. Das muss für sie ähnlich weit weg sein, wie bei mir Blattspiel. Und ich bin auch genau der gleiche Schisser. Geh ich es konsequent an? Nö ey…Grundeis und so.

Die Stücke sind out of range. Ich hab eines heute vom Blatt gespielt. Keine Schnitte. Das krieg ich nicht gelesen. Was soll ich nun machen?

Ich probiers heute mal mit mir selbst nen Vogel zeigen, dabei lachen und weiter Blattspielen. Reicht das als Stoff für ne Trainigskarte? Naja, vielleicht eine mit dem Titel: „Amoklaufen ohne Amok“ oder so…